Was bedeutet Code Grading, Code-Klassifizierung oder auch Codemessung?
Wie standardisierte Bewertungsverfahren die Zuverlässigkeit von Barcodes und 2D-Codes sicherstellen
Es beschreibt ein standardisiertes Verfahren zur Qualitätsbewertung von Codes wie Barcodes oder 2D-Codes, die in zahlreichen Branchen und Anwendungsbereichen zum Einsatz kommen. Die Bedeutung des Code Gradings, oder auch Code-Klassifizierung und Codemessung genannt, liegt in seiner Fähigkeit, die Lesbarkeit und Zuverlässigkeit dieser Codes zu gewährleisten - ein entscheidender Faktor für reibungslose Abläufe in Bereichen wie Einzelhandel, Logistik und Pharmaindustrie.
Durch ein einheitliches Bewertungssystem, das Codes auf einer Skala von 4,0 (sehr gut) bis 0,0 (durchgefallen) einstuft, ermöglicht Code Grading eine präzise Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung.
Klasseneinteilung der Prüfergebnisse
Anforderungen und Qualitätsbestimmungen
Bei jeder Codemessung werden bestimmte Prüfparameter bewertet. Die Klassifizierung erfolgt in Abstufungen, wobei Grade 4,0 ist die beste Qualität darstellt. Je niedriger der Wert, desto geringer ist die Codequalität.
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Typische Anforderungen an die Codequalität:
- Einzelhandel EAN Codes an der Kasse: Grade 1,5
- Einzelhandel Discounter (Aldi, Lidl, Netto, Norma etc.) EAN Codes an der Kasse: Grade 3,0
- Transportetiketten Paketdienste: Grade 2,5
- Große Codes auf Umkartons (>= 0,635mm Modulgröße): Grade 0,5 (ITF-14)
- GS1-128 Codes auf Kartons (>= 0,5mm Modulgröße): Grade 1,5
- Pharmaindustrie EU 2016/161, USA DSCSA: Grade 1,5
- Medizinprodukte EU 2017/745, USA FDA UDI: DPM Grade 1,5 oder ISO/IEC 15415 Grade 1,5 je nach Produkt
Bestimmung der Qualität:
Der schlechteste Prüfparameter bestimmt das Endergebnis. Wenn pro Code mehrere Messungen vorgenommen werden: Der schlechteste Prüfparameter bestimmt das Ergebnis jeder einzelnen Messung. Der Mittelwert dieser Ergebnisse pro Einzelmessung ist das Endergebnis.
Was wird bei einer Codemessung geprüft?
Klassifizierung der Prüfparamenter, Layout & Codeauswahl, Reflexion & Kontrast, Maßhaltigkeit & Druckpräszision
Bei der Qualitätssicherung von Codes und Markierungen ist es wichtig, verschiedene Parameter zu messen und zu überprüfen. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die wesentlichen Aspekte, die bei der Prüfung von Codes berücksichtigt werden müssen. Wir betrachten die Klassifizierung der Prüfparameter sowie die drei Hauptkategorien: Layout und Codeauswahl, Reflexion und Kontrast sowie Maßhaltigkeit und Druckpräzision. Jeder dieser Bereiche trägt entscheidend zur Gesamtqualität und Lesbarkeit des Codes bei.
Klassifizierung der Prüfparameter
Die Klassifizierung kann dabei helfen, die einzelnen Prüfkriterien effizienter zu beurteilen. Dies erleichtert die notwendige Fehleranalyse. Zur weiteren Vereinfachung der Ergebnisanalyse werden die Prüfkriterien im Folgenden in drei Kategorien eingeteilt. Unterschiede in den jeweiligen Prüfmethoden und Normen werden dabei nicht berücksichtigt.
Layout und Codeauswahl
Es wird kontrolliert, ob der richtige Codetyp benutzt wird, der Code die richtige Größe und Codeinhalt hat. Die Codeposition muss stimmen und der Code darf nicht beschädigt sein (typisch: Hellfeldfehler).
Reflexion und Kontrast
Es wird geprüft ob der Code ausreichend geschwärzt ist, ob das Substrat (Etikett, Karton auf dem Code gedruckt ist) hell genug ist (Symbolkontrast) und ob alle dunklen Bereiche gleich dunkel sind und alle hellen Bereiche gleich hell sind (Modulation).
Wenn ein dunkles Substrat mit 45% Hellwert (Rmax) benutzt wird und ein befriedigender Grad erreicht werden soll darf der geschwärzte Bereich nicht heller werden als 5% Reflexion (Rmin). Typische Fehler sind zu dunkle Substrate, zu helle Drucke, helle und/oder dunkle Flecken und durchscheinende Materialien.
Maßhaltigkeit und Druckpräzision
Es wird geprüft, ob Striche und Lücken die korrekte Position aufweisen und weder zu dünn noch zu dick gedruckt sind. Bei einem 2D Code ist es ähnlich. Die einzelnen Matrixzellen müssen sich an der richtigen Position befinden und die richtige Größe haben.
Typische Fehler sind Grafikdrucke anstelle den druckerinternen Codegenerator zu benutzen, fehlende Geschwindigkeitsinformationen (Drehgeber), Vibrationen und/oder Positionsschwankungen im Druckprozess sowie zu fett gedruckte Codes.
Die Zukunft des Code Gradings
Kontinuierliche Verbesserung der Codequalität
Durch die genaue Codemessung und Klassifizierung dieser Parameter kann eine hohe Codequalität sichergestellt werden. Dies ist entscheidend für die zuverlässige Funktion von Barcodes und 2D-Codes in verschiedenen Anwendungsbereichen.
Code Grading trägt somit maßgeblich zur Optimierung von Prozessen bei, indem es eine präzise Bewertung der Codequalität ermöglicht und potenzielle Schwachstellen aufzeigt. Unternehmen können dadurch ihre Abläufe verbessern und die Zuverlässigkeit ihrer codierten Produkte und Dokumente erhöhen.