2D Kassencode mit GS1 Digital Link
Standardisierte Barcodes wie der EAN-13 oder der UPC-A haben Logistik und Handel revolutioniert. Jetzt steht eine neue Revolution an. Weltweit modernisieren Unternehmen ihre Verpackungs- und Produktkennzeichnung und verbessern durch den Druck von 2D Codes den kompletten Informationsfluss.
Bislang wurden im Handel und in der Logistik EAN-13 Barcodes als Kassencodes verwendet. Doch aufgrund ihrer sehr eingeschränkten Datenkapazität und der wachsenden Konnektivität sind sie einfach nicht mehr zeitgemäß. Von den Herstellern wird zunehmend erwartet, dass sie Produktinformationen auf einfache und zugängliche Weise bereitstellen. Sei es für Verbraucher, die mehr über ein bestimmtes Produkt erfahren wollen, oder für Groß- und Einzelhändler, die ihre Effizienz durch den Zugang zu genauen Produktdaten und Informationen über die Lieferkette optimieren wollen.
Eine von der Organisation GS1 entwickelte standardisierte Lösung zur digitalen Produktkennzeichnung vereint bestehende GS1 Standards mit einem neuen universellen Code – der GS1 Digital Link. Mit dem neuen GS1 Digital Link Standard werden die GS1 Idente – wie z.B. die GTIN – mit dem Internet verbunden. Verschiedene Informationen zu einem Produkt können mit diesem neuen Standard flexibel über einen einzigen Link zur Verfügung gestellt werden. Damit sind die Informationen jederzeit anpassbar, ohne den Datenträger, wie z.B. den QR Code, und dessen Inhalt erneuern zu müssen.
Bestehende GS1 Idente, wie die GTIN, behalten dabei ihre Gültigkeit und werden in eine standardkonforme URL des Markeninhabers eingebettet.
Seit 2021 sind der GS1 2D DataMatrix, der QR Code mit GS1 Digital Link sowie der DataMatrix Code mit GS1 Digital Link als Kassencodes am Point of Sale zugelassen. Eine Migration zu GS1 Digital Link kann ohne tiefgreifende Änderungen an bestehenden Systemen und Prozessen durchgeführt werden. Das Ziel ist, bis 2027 eine weltweite Migration hin zu den 2D Kassencodes zu erreichen.
Der GS1 Digital Link kann mit jeder Art von 2D Code verwendet werden – typischerweise jedoch mit einem QR Code. Verbraucher können dann mit ihrem Smartphone den QR Code auf der Produktverpackung scannen, der sie auf eine definierte Website weiterleitet. Je nach Nutzer, können unterschiedliche Informationen in unterschiedlichen Sprachen und Formaten ausgespielt werden. Denn konzeptionell ist es ein und derselbe 2D Kassencode auf den zugegriffen wird. Aber verschiedene Apps führen die Nutzer zu völlig anderen Zielen. So erhalten Verbraucher mit einer App erweiterte Produktinformationen wie Herkunft, Inhaltsstoffe oder das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Mit anderen Apps ist es wieder möglich Kundenbindungsmaßnahmen durch Interaktionen mit der App, Gewinnspiel oder Rabattaktionen zu fördern. Und für den Hersteller kann genau der gleiche Code Informationen zur Prozesskontrolle, wie Inventarmanagement, Rückverfolgbarkeit, Produktionsplanung und gezielte Rückrufaktionen liefern.
Der Aufbau
Wie sieht ein QR Code mit GS1 Digital Link aus?
Um es kurz zusammenzufassen: Der GS1 Digital Link bringt GS1 ID´s in ein web-freundlichen Format, das typischerweise in einem QR Code codiert werden kann.
In diesem Beispiel werden gleich mehrere Dateninhalte in einem GS1 Digital Link verknüpft und in einem QR Code codiert. Die hier eingebetteten Informationen sind die GTIN 04270001108739, die Chargennummer Lot1, die Seriennummer 12345 sowie das Verfallsdatum 31.12.2022.
Dieser 2D Code ist somit viel mehr als nur ein 2D Kassencode am Point of Sale. Denn neben der GTIN als eindeutig identifizierbare Artikelnummer, kann der Verbraucher über sein Smartphone ins Internet gehen und für ihn relevante Informationen erhalten, wie z.B. das Mindesthaltbarkeitsdatum – immer aktuell und in Echtzeit.
Der Einsatzbereich der neuen GS1 Digital Links ist riesig. Er kann über den gesamten Produktlebenszyklus in allen Aufgabengebieten eines Unternehmens zum Einsatz kommen. In der Möbelindustrie bspw. sorgen die 2D Data Matrix Codes (DMC) für die Modernisierung der Verpackungs- und Produktkennzeichnung.
Zu den Anwendungsfällen und Mehrwerten gehören unter anderem:
- Bestandführung: FIFO beibehalten, Inventurgenauigkeit, Einsicht in Verfügbarkeit, Einblick in Lokation, Abfall vermeiden, Frische gewährleisten
- Rückverfolgbarkeit: Produkt-Authentifizierung, Herkunft der Inhaltsstoffe, Supply Chain Transparenz, Vertrauen der Konsumenten
- Sicherheit: Markenintegrität, Verhinderung des Verkaufs von abgelaufenen oder zurückgerufenen Produkten, Bekämpfung von Fälschungen
- Nachhaltigkeit: Informationen zum Recycling, ermöglicht Kreislaufwirtschaft, Abfallvermeidung, vom Erzeuger zum Verbraucher
- Consumer Engagement: Zugang zu markenautorisierten Informationen, Werbeaktionen, Rezepte, Gelegenheit zur Interaktion mit der Marke
- Verbesserte Verpackung: Marketingziele auf der Packung, Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, verbessertes Verbrauchererlebnis
Einige Branchen, die den neuen GS1 Digital Link Standard einsetzen, sind beispielsweise:
- Gesundheitswesen und Pharmaindustrie (globaler Standard, teilweise gesetzlich vorgeschrieben)
- Automotive Bereich
- Lebensmittelindustrie
- Technischen Industrien
- Logistik und Verpackungen
- Onlinehandel
- Mode-, Sport- und Textilbranche
- Möbelindustrie
Entdecken Sie die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten unserer innovativen Kennzeichnungslösungen, die mit dem Druck von 2D-Codes zur Verbesserungen des kompletten Informationsfluss beitragen.
Hochauflösende Tintenstrahldrucker, Laser Systeme und Etikettiertechnik
Welches Kennzeichnungssystem eignet sich für den Druck von GS1 2D DataMatrix Codes, QR Codes mit GS1 Digital Link und DataMatrix Codes mit GS1 Digital Link?
In vielen Bereichen wurde in den vergangenen Jahren auf die CIJ Technologie gesetzt. Doch durch die geringe Druckauflösung entspricht die Schriftqualität nicht mehr den Ansprüchen von heute. Speziell für die Anforderungen an den 2D Kassencode ist der Einsatz von den Kleinschrift Tintenstrahldruckern nur bedingt geeignet, um 2D Codes in guter Qualität und bei hohen Geschwindigkeiten zu drucken. Hohe Erstleseraten, die besonders am Point of Sale entscheidend sind, können mit dieser Technologie nicht erreicht werden.
Die Chance ist eine CIJ Substitution mittels hochauflösender TIJ Technologie, Lasersystemen oder Etikettiersystemen.